Jakov Fak: "Ich wechsel zu 99,9% nach Slowenien!"

Jakov Fak Während es für andere Nationen nach Jahren der Erfolge fast schon zur Selbstverständlichkeit geworden ist, bei Biathlon-Weltmeisterschaften Medaillen zu erkämpfen, sah man bei der diesjährigen WM in Korea eindrucksvoll, dass auch kleinere Nationen den Sprung nach ganz oben schaffen. Die Slowakei schaffte die Sensation dank Anastasia Kuzmina, Teja Gregorin holte das erste Edelmetall für Slowenien und Jakov Fak brachte erstmals Kroatien auf das Podest bei Welttitelkämpfen im Biathlon. Während ihre Freude bei Gregorins Erfolg nur allzu verständlich war, hatten die Slowenen bereits bei Faks Bronzemedaille im Einzel allen Grund zu feiern, denn auch seine Ergebnisse gehen größtenteils auf slowenische Wurzeln zurück.

Der 22-jährige trainiert die meiste Zeit mit seinen slowenischen Kollegen und sprach schon zur WM über seine Überlegungen, die Nation zu wechseln. Doch gerade aufgrund der WM-Medaille hatte man in Biathlon-Kreisen so seine Zweifel, dass Fak Kroatien tatsächlich verlassen würde. Bereits bei den beiden Alpin-Skifahrern Janica und Ivica Kostelic bewiesen die kroatischen Sportfunktionäre Geschick darin, es den Sporthelden des eigenen Landes möglichst angenehm zu machen. So wurde auch Fak nach WM-Bronze gefeiert und geehrt, doch das ist dem sympathischen Athleten nicht genug – ihm geht es um den sportlichen und trainingstechnischen Aspekt.

Jakov Fak Und so fällte er auch bereits jetzt eine Entscheidung, statt bis 2010 damit zu warten: „Mittlerweile bin ich mir zu 99,9 Prozent sicher, dass ich nächstes Jahr nach Slowenien wechsel. Ich sehe einfach keine andere Lösung!", erklärte er mitten in der Saisonvorbereitung. „Ich weiß, dass das viele Diskussionen geben wird und die Leute werden schreiben, dass ich ein Verräter oder ähnliches bin. Aber ich habe ein reines Gewissen, was das angeht. Harte Zeiten erfordern harte Maßnahmen!"

Beim slowenischen Biathlon-Verband ist diese Ankündigung freudig zur Kenntnis genommen wurden: „Wir freuen uns natürlich, dass er sich für diesen Schritt entschieden hat und werden Jakov dabei so gut wie möglich unterstützen. Mit dem kroatischen Verband haben wir schon darüber gesprochen und uns geeinigt, dass er bis Olympia für Kroatien fährt und er sich danach frei entscheiden kann. Und wenn eben ein Wechsel sein Wunsch ist, heißen wir ihnen natürlich gern bei uns willkommen!", erklärte Biathlon-Direktor Borut Nunar.

 

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