Die Damenmannschaft in der Skihalle

DKB-Skisporthalle besteht ersten Test durch deutsche Biathlon-Frauen

Die Damenmannschaft in der Skihalle Stefan Schwarzbach ist als Pressesprecher des Deutschen Skiverbandes ein Mann der vielen, der wohlüberlegten und der prägnanten Worte. Dass es ihm gestern in Oberhof erst einmal die Sprache verschlug, spricht damit quasi Bände. Gestern begann in Anwesenheit der deutschen Biathlon-Damen  der Testbetrieb des Oberhofer Skitunnels. Doch da liegt schon der erste Fehler, wie Schwarzbach feststellt: „Das ist einfach kein Tunnel. Was dort entstanden ist, ist gigantisch. Eine Skilanglaufhalle quasi!" So trägt das zwischen Abfahrtshang und Biathlon-Stadion in Oberhof entstandene Projekt also zu Recht den Namen „DKB-Skisporthalle".

Uwe Müssiggang hat leichte ProblemeTrainer hat alles im Blick
Bis zum 9. Juli nun werden Martina Beck, Simone Hauswald, Andrea Henkel, Magdalena Neuner und Kati Wilhelm auf Ski in Oberhof trainieren. Vor der ersten Trainingseinheit gab es erst einmal eine Einweisung in die Technik im Skitunnel und die im Hintergrund laufenden Dinge. So kann sich nun Bundestrainer Uwe Müssiggang – insofern er den Durchblick behält – in einem warmen Zimmer vor die Monitore setzen und sämtliche Streckenabschnitte und somit auch seine Athletinnen beobachten. Wenn die Halle voll funktionstüchtig ist, werden ihm zudem auch Zwischenzeiten übermittelt.

Kein Kopfeinziehen mehr
Am ersten Tag absolvierten die fünf Damen bereits eine Gesamtstrecke von 30km. Ihr Fazit im Nachhinein war durchweg positiv, auch wenn neben dem im Sommer stattfindenden Auftritt in voller Skimontur auch andere Details noch recht ungewohnt waren. „Ich bin vor allem überrascht über diese Dimensionen. Ich habe noch nie etwas Vergleichbares gesehen", erzählte da zum Beispiel Kati Wilhelm. Andrea Henkel konnte über die „Dimensionen" nur schmunzeln: „Wenn ich da an Vuokatti denke, ist das schon was anders. Ich persönlich habe ja kein Problem mit meiner Größe, aber in dem Tunnel in Finnland gab es schon Athletinnen, die das ein oder andere Mal den Kopf einziehen mussten!"

Kein Tunnel  - Eine Halle!Training ohne Einfluss der äußeren Faktoren
Gut sei das Training vor allem für Athleten wie Wilhelm, die Probleme mit dem Training in der Höhe haben. Mit der Oberhofer Skihalle spart man sich einerseits die lange Fahrt bis auf den Gletscher und die dortige Anpassung, andererseits kann man eben gleich vor der Haustür auf normaler Höhe und auf Schnee trainieren. „Ich sehe das als gute Gelegenheit, unabhängig von den äußeren Faktoren zu trainieren", erklärt die Gesamtweltcupzweite Wilhelm. Gleichzeitig muss man sich an dieses neue Trainingsmittel jedoch auch erst gewöhnen, wie sich bei Simone Hauswald schon nach wenigen Metern zeigte, nach denen sie sich für ein Munderwärmungsgerät entschied. „Ich möchte einfach kein Risiko eingehen, mich hier gleich zu erkälten. Die Erfahrungen haben uns gelehrt, dass man vorsichtig an so eine Sache rangehen muss."

Nur das Softeis fehlt
Eben solche kleinen Details zu erkennen – dazu ist die Testphase da. Sie soll aber auch den Verantwortlichen helfen, in Rücksprache mit den Athletinnen bis zur offiziellen Eröffnung am 24. August noch kleine Anfangsfehler auszumerzen. Dabei gibt es schon jetzt die ersten „interessanten" Wünsche. So soll nicht nur die Musik etwas lauter gestellt werden, sondern die Athletinnen wollen auch eigene Musik mitbringen und beim Training hören. Und wo es doch eh schon so schön frisch in der Halle ist, würde sich eine Softeisbude auch noch bestens eignen…

 

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