Neuer Cheftrainer soll neuen Weg in Russland unterstützen

Michail Prochorov Die neue Führung im russischen Biathlon-Verband unter Milliardär Michail Prochorov scheint ihr Vorhaben mehr und mehr in die Tat umzusetzen und einen neuen Weg im russischen Biathlon einzuschlagen. Während im Hintergrund mehr für die Anti-Doping-Arbeit getan werden soll, wurde am Wochenende auch eine Änderung bezüglich der sportlichen Arbeit des Teams getan. Auf Wunsch von Prochorov selbst übernimmt ab sofort der ehemalige Sowjet-Trainer Vladimir Barnashov den Cheftrainer-Posten in Russland. Da die Trainersitzungen in Russland heute beginnen, kam diese Ernennung zwar überraschend für Herrentrainer Vladimir Alikin und Damentrainer Alexander Selifonov, einer erfolgreichen Zusammenarbeit scheint allerdings nichts im Weg zu stehen.

Alikin sagte gegenüber der Agentur AllSport: "Um ehrlich zu sein, ich wusste rein gar nichts von der Ernennung. Das scheint eine persönliche Entscheidung von Michail Prochorov gewesen zu sein, bei der die Trainer nicht einbezogen wurden. Allerdings sehe ich in diesem Fall kein Problem. Ich habe mit Barnashov in der Zeit der Sowjetunion viele Jahre in einem Zimmer gewohnt – sei es beim Training oder bei Wettkämpfen gewesen. Zwischen uns dürfte es keine Probleme geben."

Vladimir AlikinNach seiner Zeit als Cheftrainer des Sowjet-Teams legte Barnashov Anfang der neunziger Jahre sein Traineramt nieder und zog sich vom Sport etwas zurück. Erst in den letzten Jahren trat er wieder in Aktion und übernahm so auch die Stelle des Biathlon-Präsidenten der Region Omsk. Mit seiner Verpflichtung sei Prochorov vor allem daran gelegen, die teils zerstrittenen Parteien innerhalb des russischen Skizweikampfes zu versöhnen. „Er weiß, wie er mit Menschen klar kommt, wie man Dinge erklärt und wie man Menschen beruhigt", erklärt sein ehemaliger Schützling Dimitri Vassiljev, Staffel-Olympiasieger von 1984 und 1988.

Barnashov selbst will im Jahr der Olympischen Spiele nicht mehr allzu viel ändern: „Was die Zusammensetzung des Trainerstabs anbelangt, werde ich keine großen Änderungen vornehmen. Leute, die drei Jahre mit dem derzeitigen Team zusammen gearbeitet haben, kennen ihre Athleten und deren Stärken und Schwächen. Die einzige Änderung wäre, dass wir vielleicht Spezialisten dazu holen, wenn es um Komponenten wie die Waffe oder eine zweckmäßige Vorbereitung geht."

Wie genau die Zusammensetzung des russischen Teams aussieht, wird derzeit auf dem bis morgen andauernden Trainerkongress in Moskau entschieden.

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