Es war nicht so, dass irgendjemand ein anderes Ergebnis erwartet hätte. "Beide sind Olympiasieger, wenn die nicht gewonnen hätten, dann wäre was faul gewesen!", so unter anderem die Einschätzung von Simon Eder oder Lowell Bailey am gestrigen Abend. Gesprochen wurde über das Trainer- und Technikerrennen, das gestern im Anschluss an den Damensprint stattfand. Haushoch für sich entscheiden konnten das Rennen dann natürlich Frank Ullrich und Mark Kirchner. Insgesamt vier Mal musste jeder Schießen und die Laufrunde war verhältnismäßig klein, doch den Gaudi-Wettkampf nahm man doch etwas ernst. So ernst, dass Ullrich schon während des Offiziellen Trainings seiner Jungs noch ein paar Lockerungsübungen machte.
"Die einzigen, die uns richtig gefährlich werden können, sind unsere Techniker Marko Danz und Thorsten Thrän!", so Ullrichs Einschätzung vor dem Rennen. Doch gefährlich wurde ihnen keiner. Am ehesten vielleicht noch die Kanadier, die den zweiten Platz bis spät in die Nacht hinein feierten. Man muss eben jedes Ergebnis würdigen.
Am Schießstand ließen so einige Federn (die Scheiben waren einfach zu groß!), die Ski waren sowieso falsch gewachst und insgesamt war die Strafrunde viel zu lang. Es gab etliche Diskussionen, warum einige Teams – wie zum Beispiel die Russen – erst lange nach dem Thüringer Paar ins Ziel kamen. (O-Ton Mark Kirchner: "Ich weiß gar nicht, wie oft wir die schon während des Wettkampfes überholt hatten!")
Um es mit den Worten von Lowell Bailey zusammenzufassen, der für seinen US-Trainer und -Wachstechniker am gestrigen Abend mal die Rolle des Coaches übernahm: "Meine Athleten waren unvorbereitet, kamen zu spät zum Start, haben schlecht geschossen, sind schlecht gelaufen und hatten nicht mal ihre Leibchen mit. Und der Job eines Trainers ist sowieso beinhart…Es war eine furchtbare Katastrophe!"
Wenn das mal der Trainer nicht hört…Denn heute wird es wieder ernst. Zum vorletzten Mal in dieser Saison.
Special Biathlon-Weltcup 2009 in Khanty-Mansiysk
