Am Schießstand

Biathlon-WC Trondheim: Müde Gesichter am Schießstand

Am SchießstandEs ist Mittwoch Mittag in Trondheim. Der letzte Weltcup-Stopp in Vancouver liegt bereits drei Tage zurück. Nichtsdestotrotz könnte man aufgrund der Gesichter der Athleten und Trainer meinen, es sei erst ein Tag vergangen. Acht Stunden Zeitunterschied liegen zwischen Trondheim und Vancouver, acht Stunden, die einigen im Schlafrhythmus noch fehlen. Also wird sich ausgetauscht, wie das werte Wohlbefinden ist – damit man eben gemeinsam leiden kann. "Ich hab wunderbar durchgeschlafen", erklärt da zum Beispiel Weißrusslands Trainer Klaus Siebert. "Ich bin einfach aufgeblieben, solange es ging und hab mir die Zeit am Computer vertrieben. Erst kurz bevor er runtergefallen ist, habe ich mich entschieden, schlafen zu gehen."

Manfred Geyer grinst seinen Trainerkollegen an und stellt fest: "Ich hab auch wunderbar geschlafen! Zumindest bis um drei – dann war ich wieder wach." Da kann Sloweniens Coach Uros Velepec nur die Schultern zucken: "Die scheinen was falsch zu machen. Mir als Trainer geht es richtig gut. Die einzigen, die müde sind, sind die Sportler!" Das kann zumindest US-Athlet Lowell Bailey bestätigen. "Ich bin noch richtiggehend kaputt. Wir sind 28 Stunden oder so unterwegs gewesen und dann habe ich wirklich versucht, mich hier anzupassen. Aber um 1 war ich wieder wach und bin das auch bis um vier geblieben."

Raphael Poiree Norwegens Aushilfscoach Raphael Poirée kann da nur schmunzeln: "Ich weiß gar nicht, was die alle haben. Mir geht es wunderbar. Ich bin kein bisschen müde." Es könnte daran liegen, dass er nicht aus Vancouver angereist ist, sondern nur von seinem norwegischen Zuhause. Das Thema "Anreise" ist neben der Müdigkeit ein weiteres leidiges Thema.

Als eins der letzten kam gestern das italienische Team in Trondheim an – abends um halb acht. "Wir sind von Vancouver über Toronto, Frankfurt und Oslo nach Trondheim geflogen", beschreibt Trainer Armin Auchentaller den Flugverlauf. Die Reiseroute ist damit nicht länger als die von anderen Teams, die teilweise über Chicago und Amsterdam oder Calgary und Frankfurt führte. Doch beim Umsteigen in Oslo mussten die Italiener ihren Reiseplan ändern. "Man muss in Oslo auschecken, sein gesamtes Gepäck abholen und für den Inlandflug wieder aufgeben. Das dauerte bei uns so lange, dass wir am Ende erst zwei Flüge später nach Trondheim starten konnten!"

Special Biathlon-Weltcup 2009 in Trondheim

Trondheim
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