Wäre der heutige Sprintwettkampf in Whistler ein Massenstart- oder Verfolgungswettkampf gewesen, hätte es einen spannenden Zielsprint von bis zu fünf Läuferinnen gegeben. Selten trennten die vorderen Läuferinnen nur so wenige Sekunden: Magdalena Neuner war als Elfte gestartet und hatte somit relativ früh die zu unterbietende Zeit vorgegeben. Im Ziel hieß es dann warten, was die Konkurrenz machen würde. Als Erste war Olga Zaitseva am Zug – 0,9 Sekunden nur trennten die Russin von Neuner, hinter ihr liefen wenig später Tora Berger und Andrea Henkel ein – ebenfalls mit nur wenigen Sekunden Rückstand. Doch den Sieg sollte schließlich eine andere holen: Helena Jonsson schob sich mit Startnummer 61 noch vor Neuner – und das mit dem denkbar knappen Vorsprung von 0,7sek.
Die Schwedin Jonsson war bei beiden Schießeinheiten fehlerfrei geblieben, Neuner hingegen musste nach dem Stehendanschlag in die Strafrunde abbiegen. Das zeigt wieder einmal Neuners Stärke auf der Strecke, denn die sieben Erstplatzierten blieben allesamt der Strafrunde fern. "Ich denke, für mich war der eine Fehler stehend kein Problem. Wenn ich im Sprint mit einem Fehler weggeh, bin ich ganz zufrieden. Und meine Laufleistung war auch ganz gut – ich habe alles gegeben auf letzter Runde", kommentierte Neuner ihr Rennen im Ziel.
Andrea Henkel mit 4,6 Sekunden Rückstand kann als zweitbeste Deutsche mit ihrem Rennen ebenfalls sehr zufrieden sein, doch auch die anderen Starterinnen des DSV enttäuschten im Whistler Olympic Park keineswegs: Kati Wilhelm platzierte sich mit einem Fehler auf Rang 8, Simone Hauswald (ein Fehler) und Martina Beck (0) belegten die Plätze 12 und 13. Einzig Juliane Döll platzierte sich aufgrund ihrer drei Strafrunden etwas weiter hinten auf dem 57. Rang.
Mit ihrem heutigen Sieg übernimmt Helena Jonsson auch vorläufig die Führung im Gesamtweltcup – 16 Punkte vor Kati Wilhelm.
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