Entsetzte Gesichter bei Müssiggang, Wilhelm und Ullrich

Kati Wilhelm: "Ich bin menschlich enttäuscht von diesem Trio"

Entsetzte Gesichter bei Müssiggang, Wilhelm und Ullrich Die Überführung der russischen Doping-Sünder hat nicht nur die Biathlon-Fans fassungslos gemacht, auch die Athleten sind teilweise mehr als enttäuscht von den Vorfällen. Kati Wilhelm wurde gebeten, im Namen aller deutschen Biathleten zu sprechen, um das Thema so schnell wie möglich abhaken zu können und wieder zur sportlichen Tagesordnung überzugehen.

„Für mich ist das einfach schockierend und vor allem bin ich menschlich enttäuscht von diesem Trio, das nun einmal zur Weltspitze gehörte!", zeigte sich Wilhelm nach der Doping-Pressekonferenz der IBU bestürzt. „Ich war damals in Östersund sowohl mit Iourieva als auch Akhatova zum Doping-Test und diese Ruhe, mit der sie einem dort in die Augen geschaut haben – da kann man nur entsetzt sein.

Gleichzeitig hoffte die nun Weltcup-Gesamtführende jedoch, dass man damit alle Sünder geschnappt hat und es nicht wirklich – wie IBU-Präsident Besseberg anmerkte  – nur die Spitze des Eisberges sei.

Was die Strafen anbelangt, schienen sich zumindest die deutschen Trainer nicht ganz einig zu sein. Herren-Coach Frank Ullrich meint, die derzeitigen Regelungen seien okay, Kollege Uwe Müssiggang forderte jedoch noch härtere Sanktionen. „Vor allem kann es nicht sein, dass die dann wieder nach zwei Jahren im Biathlon starten", so die Aussage des Damentrainers.

Auch der Beteuerung Iourievas, dass sie nicht wüsste, was die Ärztin ihr womöglich gegeben habe und dass sie sich keines Dopings bewusst sei, konnte Kati Wilhelm nicht verstehen. „Wenn es wirklich eine Art EPO ist, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass man das unwissentlich verabreicht bekommt."  Nun wird mit Bekanntgabe der positiven russischen Tests jedoch auch intensiver auf das deutsche Team geschaut. „Natürlich, denn wir können den Russen am ehesten das Wasser reichen. Das Einzige, was uns hilft, sind die dauernden Kontrollen. Dieses Jahr wurde ich so häufig getestet, wie nie zuvor. Doch das ist gut so, denn das beweist unsere Unschuld!"

 

Nach oben scrollen