Martina Beck

Biathlon-WM Korea: Statements von Beck, Hauswald und Henkel

Martina BeckMartina Beck (SC Mittenwald)
In der letzten Woche habe ich gemerkt, dass es von Tag zu Tag besser geht. Und ich fühle mich jetzt auch wirklich viel besser als noch in Ruhpolding oder Antholz. Nach dem letzten Weltcup habe ich zunächst einmal zwei Tage Pause gemacht, ehe ich wieder ins Training eingestiegen bin. Ich habe aber im Prinzip genau das gleiche Programm absolviert wie alle andere auch. Also erstmal einige Tage locker, dann etwas intensiver. Was in Korea möglich ist, kann ich natürlich noch nicht so hundertprozentig einschätzen. Dazu war ich einfach zu lange krank.

Meine Ziele habe ich auf alle Fälle aber noch nicht abgeschrieben. Wenn jetzt noch alles optimal läuft, dann könnte die anvisierte Einzelmedaille schon noch drin sein. Letztes Jahr in Korea war ich erkältet und bin die Strecken nur im Training abgelaufen. Da hat man schon gesehen, dass sie richtig schwer sind. Aber wenn man fit ist, dann sollte das kein Problem sein. Alles in allem fand ich es ziemlich interessant. Das ist schon ganz anders als sonst im Weltcup.

Was sich bewährt hat, war unsere „Taktik" mit der „halben Zeitumstellung". Das werden wir diesmal wohl wieder so machen. Wir werden also wahrscheinlich wieder so bis 10 oder 11 Uhr schlafen, damit unser Bio-Rhythmus bei den späten Rennen nicht komplett durcheinander kommt.

Simone HauswaldSimone Hauswald (SC Gosheim)
Die WM-Vorbereitung lief eigentlich ganz gut. Sieht man einmal davon ab, dass ich mir wegen eines neuen Schuhs eine fette Blase am rechten Fuß zugezogen habe. Das sollte aber hoffentlich kein großes Problem sein. Ansonsten bin ich guter Dinge und freue mich natürlich sehr auf die Weltmeisterschaften in Pjoengchang.

Für mich ist das schon ein spezielles Gefühl, dorthin zu fahren. Schließlich liegen in Korea einige Wurzeln von mir und meiner Familie. Gut möglich, dass auch mal ein paar Verwandte vorbeischauen, wobei viele in Seoul wohnen und das ist ja doch vier Stunden entfernt. Meine Eltern wollen aber auf alle Fälle kommen.

Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, noch ein wenig Koreanisch zu lernen, aber das plätschert eher so dahin. Zum Essen und Trinken bestellen sollte es trotzdem reichen. Viele Gerichte kenne ich ohnehin von meiner Mutter. Besonders lecker: Feuerfleisch beziehungsweise „Bulgogi", „Kalbi" – das sind eingelegte Rippchen – oder die typischen Glasnudel mit Gemüse. Einen Reiseführer über Korea habe ich auch noch im Gepäck, um mich noch ein bisschen in die Geschichte und Kultur des Landes einzulesen. Aber damit keine Missverständnisse aufkommen: Oberste Priorität hat die sportliche Leistung. Und ich hoffe natürlich, dass ich bei meiner „halben" Heim-WM ein paar Einsätze bekomme und dann auch richtig gute Leistungen zeigen kann.

Gut zu wissen: Simones Mutter, Kye-Soon Denkinger, kommt aus Südkorea. „Aber leider wollte ich als Kind nie die Sprache lernen. Das bedaure ich heute sehr." Mit vollem Namen heißt Simi übrigens „Simone Hye-Soon Hauswald". „Simone" bedeutet „Herr erhört" oder so ähnlich und „Hye-Soon" in etwa das Gleiche auf südkoreanisch. Ich bin nämlich am Sonntag ‘Exaudi' getauft worden". Bruder Sven Heikki war bis vor einigen Jahren ebenfalls Biathlet.


Andrea HenkelAndrea Henkel (SV Großbreitenbach)
Nachdem ich beim letzten Wettkampf in Antholz zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder mit meiner Laufleistung zufrieden war, fahre ich jetzt doch etwas zuversichtlicher nach Korea. In der Vorbereitung habe ich noch einmal verstärkt darauf geachtet, „ordentlich" zu laufen. Das heißt: Möglichst wenig mit den Knien und der Hüfte rumwackeln (wie ich es sonst gerne mal mache), um dann in Pyeongchang mit der richtigen Technik gut die steilen Berge hochzukommen.

Aber wie gesagt: Antholz war läuferisch ja schon mal nicht so schlecht, wenn man mit vier Fehlern noch so weit nach vorne kommt. Mit dem Schießen bin ich zur Zeit auch ganz zufrieden. Was für mich mindestens genauso wichtig ist. Letztes Jahr fand ich es in Korea eigentlich ganz nett, wenn man mal von den Strecken absieht. Die waren schon sehr extrem. Eigentlich ging es nur rauf und runter. Aber anscheinend hat man hier ja noch einmal umgebaut.

Am liebsten würde ich natürlich alles laufen. Also auch die Mixed-Staffel. Denn das ist die einzige Disziplin, in der ich noch kein WM-Gold geholt habe. Aber grundsätzlich will ich in Korea wieder eine Einzel- und eine Staffelmedaille gewinnen.

 

Special Biathlon-WM 2009 in Pyeongchang

Pyeongchang

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