Lars Berger

(WC Hochfilzen 2008) Lars Berger

Lars BergerLars Berger konnte letzte Woche bereits einen Sieg im IBU-Cup feiern. Dass es nun auch noch beim Biathlon-Weltcup in Hochfilzen für den obersten Podestplatz reichen würde, damit hatte wohl niemand gerechnet. Am wenigsten er selbst.

Die Freude über diesen Erfolg war somit auch im gesamten norwegischen Team riesengroß. Selbst der zweitplatzierte Teamgefährte Alexander Os konnte sich für Berger freuen, auch wenn er damit einmal mehr seinen ersten Weltcup-Sieg verpasste. Im Interview mit uns gab Berger seine Eindrücke vom Rennen wider.

Lars, herzlichen Glückwunsch zu Deinem Sieg. Den Großteil hast Du damit überrascht…auch Dich selbst?

Auf alle Fälle! Das ist wie ein Traum, der wahr geworden ist. Ich meine, ich hoffe jedesmal vorm Rennen, dass ich fehlerfrei schieße und gut durchkomme, aber dass es wirklich geklappt hat…wow, das ist unfassbar.

Kannst Du Dich denn an Dein letztes fehlerfreies Rennen erinnern?
(lacht) Ohja, da war ich fünfzehn! Das war in einem Rekrutenrennen, also sogar noch vor meiner Juniorenzeit. Da bin ich mal fehlerfrei durchgekommen. Aber…

Aber was?
(lacht) Da hatten wir nur eine Schießeinlage. Und die war auch noch liegend!

Ist damit dieser Sieg noch mehr wert?
Ja sicher. Das war wirklich etwas, womit ich gar nicht mehr gerechnet hätte. Es ist, als würde man über den Dächern schweben. Ich habe ganz vergessen, wie es ist, zu siegen.

Lars Berger Inwiefern hat Dir eigentlich der Trainerwechsel vor der Saison gut getan?
Ich denke, das war das Beste, was mir passieren konnte. Im Frühjahr hat keiner mehr an mich geglaubt, meine Biathlon-Zukunft stand in den Sternen und ich war natürlich auch unzufrieden. Doch Egil Gjelland und Raphael Poirée haben als Trainer wirklich an mich geglaubt und mich wieder aufgebaut. Und ich habe unfassbar viel im Schießen dazulernen können. Ich bin ihnen über alle Maßen dankbar.

Das mit dem Schießen konnte man eindrucksvoll beim letzten Anschlag sehen. Schnell und fehlerfrei, wie kam das?
Ich war in Eile! (lacht) Nein, also ich weiß selbst nicht, was da passiert ist. Ich habe einfach mal nicht nachgedacht und nur geschossen. Auf der letzten Runde war ich wirklich müde, aber das war dann egal.

Hast Du denn gewusst, dass Du führst?
Vor dem Schießen nicht! Wir machen das im Team so, dass wir das erst nach dem letzten Schießen erfahren. Daher war der Druck vielleicht auch nicht so groß und ich konnte das einfach durchziehen.

Wie geht es bei Dir jetzt nach Hochfilzen weiter?
Ich werde nach Oslo fahren und Weihnachten mit meiner Freundin feiern. Danach hoffe ich einfach, dass ich diese Form aufrecht erhalten kann und somit auch weitere Einsätze im Weltcup bekomme und mich natürlich für die WM qualifiziere.

Dann wünschen wir Dir natürlich viel Glück. Danke für das Interview!

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