Hintergrund-Special

Hintergrund-Special: Bad Endorf Teil 2 – Die Bundespolizeisportschule

Hintergrund-SpecialUm die lange Sommerpause zu überbrücken, werden wir mit Euch einen Blick hinter die Kulissen des Biathlon-Zirkus wagen. Seien es die Ausrüster, die Weltcup-Orte, die Manager oder auch die zahlreichen Fanclubs: Sie alle bieten genug interessanten Stoff für Geschichten rund um den Sport.

Nachdem wir uns letzte Woche dem Hauptquartier von HoRa in Bad Endorf gewidmet haben, stellen wir heute die nur wenige Meter entfernt liegende Bundespolizeisportschule vor.


BundespolizeisportschuleDie Bundespolizei ist neben Zoll und Bundeswehr einer der größten Förderer im Wintersport. Bereits seit 1978 können Leistungssportler ihre berufliche Ausbildung bei der Bundespolizeisportschule absolvieren. Dabei wird vor allem auf die optimale Kombination von Ausbildung und Leistungssport geachtet, denn so können die Athleten ihren Sport ausüben, haben aber nach Abschluss ihrer vierjährigen Ausbildung zugleich eine berufliche Perspektive. Seit der Einführung haben bereits mehr als 380 Athleten und Athletinnen dieses „Bad Endorfer-Modell“ durchlaufen – von ihnen blieben nach Abschluss der Profikarriere 80% im Polizeidienst der Bundespolizei.

Sportler im Dienste der BundespolizeiBeste Trainingsmöglichkeiten
Derzeit werden Sportler aus elf verschiedenen Wintersportarten in dem Kurort unterrichtet und trainiert – Voraussetzung für eine Aufnahme ist jedoch nebst Eignungstest und polizeispezifischen Voraussetzungen ein Kaderstatus. Betreut werden die Sportler von dreizehn Trainern der Bundespolizeisportschule – sie sind neben den Verbands- und Heimtrainern mit dafür verantwortlich, dass den Sportlern der Sprung in die Weltspitze gelingt.

Neben Unterkünften und Unterrichtsräumen ist die Anlage in Bad Endorf mit etlichen Trainingsmöglichkeiten ausgestattet: Schwimm- und Sporthalle, Biathlon-Schießstand, Sportplatz und Krafttrainings-Zentrum sind nur einige der Möglichkeiten, die den Sportlern zum Trainieren geboten werden. Zuletzt wurde am 10. Juli 2008 eine neue Außenanlage eröffnet, die den Athleten noch mehr Trainingsvielfalt bieten soll.

Bundespolizeisportschule Medaillendekoriertes Konzept
Die Biathleten machen augenblicklich mit dreizehn Aktiven den größten Anteil der Sportler in der Bundespolizei aus: Martina Beck, Sabrina Buchholz, Tina Bachmann, Romy Beer, Juliane Döll, Michael Rösch, Alexander Wolf, Daniel Böhm, Arnd Peiffer, Christoph Stephan, Robert Wick, Nik Langer und Tobias Reiter sind in dieser Saison erneut im Namen der Bundespolizei in den Biathlon-Stadien der Welt unterwegs.

Martina Beck Bisher scheint sich die doppelte Belastung von Ausbildung und Training bei keinem der Biathleten negativ ausgewirkt zu haben: Beck, Buchholz, Rösch und Wolf konnten allesamt bei der Biathlon-WM in Östersund Medaillen erkämpfen. Und obwohl die Ausbildung dieser Sportler bereits hinter ihnen liegt, zeigten z.B. Tina Bachmann, Juliane Döll oder Arnd Peiffer, dass auch mitten in der Ausbildung Medaillen erkämpft werden.

Insgesamt konnten die Wintersportler der Bundespolizeisportschule im letzten Winter 20 WM-Medaillen sammeln – das übertraf sogar den mit 17 Medaillen aufgestellten Rekord des vergangenen Jahres. Wenn man trotz Ausbildung und nahezu täglichem Unterricht noch solche Erfolge bringen kann, scheint das eindeutig für das Konzept der Bundespolizei zu sprechen.

Zweiteilung Unterricht-Training: Beispielplan für die Ausbildungswoche
 

 Ausbildung
Training
Montag

07.15-15.35 Uhr

ab 16.00 Uhr

Dienstag

07.15-10.30 Uhr
13.10-15.35 Uhr

10.30-12.25 Uhr, ab 16.00 Uhr

Mittwoch

07.15-15.35 Uhr

ab 16.00 Uhr

Donnerstag

07.15-10.30 Uhr
13.10-15.35 Uhr

10.30-12.25 Uhr, ab 16.00 Uhr

Freitag

07.15-12.25 Uhr

Heimfahrt und Heimtraining oder Training an der BPOLSPSCH

Samstag Heimtraining oder Training
an der BPOLSPSCH
Sonntag 


Den Sportlern wird somit trotz der Unterrichtszeit genug Freiraum für das tägliche Training geboten. Während jedoch der Großteil der Sportler bereits letzte Woche die diesjährige Ausbildungsperiode beendete, können die Athleten im letzten Ausbildungsjahr erst im September – nach ihren Abschlussprüfungen – die Lehrbücher weglegen.

Wenn nun am heutigen Montag die Neuzugänge vereidigt werden, geschieht das in dem Wissen, das für sie im April 2009 ihre Ausbildung in Bad Endorf beginnt. Bis dahin können sie jedoch unbeschwert daheim weitertrainieren und ihre Saison bestmöglich abschließen – denn dank des Konzepts der Bundespolizei sind sie vorerst abgesichert und können sich ganz ihrem Sport widmen.


Weitere Hintergrund-Infos werden kontinuierlich in den kommenden Tagen in unserem Hintergrund-Special in der
Special-Section ergänzt.

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