Obertilliach

Italiener absolvieren Trainingslager in Obertilliach

ObertilliachAb der kommenden Woche wird es in Obertilliach voll: Bis zu neun Mannschaften werden im August gleichzeitig die Trainingsmöglichkeiten in Osttirol nutzen, unter ihnen auch die deutsche und norwegische Damen A-Mannschaft. Derzeit herrscht noch die sprichwörtliche "Ruhe vor dem Sturm". Das erste Biathlon-Team aus Russland reist heute an, bisher nutzen nur die Italiener mit ihrer A- und B-Mannschaft die Trainingsmöglichkeiten in Obertilliach. Da den "Azzuri" ein Stützpunktsystem wie z.B. in Deutschland fehlt, hatten sie zuletzt eine wahre Trainingslager-Odyssee hinter sich, die sie über Antholz, Ravenna, Valdidentro und Frankreich nun nach Osttirol führte. Übernächste Woche geht es für die Mannschaft schließlich weiter zum Training nach Ruhpolding.

Markus Windisch Obertilliach zeichnet sich laut Markus Windisch vor allem durch seine Lage aus: "Das Klima ist im Sommer sehr angenehm und auch die Strecke und der Schießstand liegen mit ca. 1400m in idealer Trainingshöhe. Außerdem ist die Anreise nicht so lang."

Italiens Vorzeige-Biathlon-Ort Antholz hat derweil andere Probleme, die ein Training dort unmöglich machen: "In Antholz gibt es momentan keine Rollerbahn mehr, da sie von Baumstämmen eines Privatgrundbesitzers blockiert wurde. Schon deshalb müssen wir ins Ausland ausweichen", sagt Windisch.

Paolo Riva In Obertilliach konnte das A-Team so unter den wachsamen Augen der Trainer gut arbeiten. Auch der Biathlon-Verantwortliche des italienischen Wintersportverbandes, Paolo Riva, schaute in Obertilliach vorbei und fand eine höchst motivierte und engagierte Mannschaft vor. "Der frühe Trainingsbeginn wirkt sich sehr positiv aus, wir sind im Moment bestens in Schuß", freute sich Trainer Armin Auchentaller, der viel Lob an die gesamte Mannschaft ausschüttete. Viel Laufarbeit, Skiroll-Einheiten und zahlreiche Schießübungen haben den Alltag in Obertilliach ausgefüllt, und jede Leistung wurde hinterher akribisch analysiert.

Windisch sieht das ganze optimistisch: "Im Herbst kommen wir wieder hierher, dann werden die Rundenzeiten verglichen. Bisher konnte ich hier ideal trainieren, doch jetzt muss ich versuchen, soviel wie möglich von den guten Sachen mit nach Hause zu nehmen und dort weiter daran arbeiten. Und dann hoffe ich, dass ich mich im Herbst in den Rundenzeiten verbessern konnte."

Michela Ponza Zwecks Heimtraining geben die Trainer vor allem Michela Ponza bestimmte Freiheiten, wohl wissend, dass sie als intelligente Person weiß, was sie im Aufbautraining zu tun hat. Die anstehende Saison 2008/09 gilt in Fachkreisen zwar als Übergangsjahr, die WM in Korea, wo die Italiener im vergangenen Februar so erfolgreich agiert hatten, weckt aber dennoch einige Hoffnungen. Das Hauptaugenmerk jedoch ist auf die darauffolgende Saison gerichtet, wenn im kanadischen Vancouver Olympische Winterspiele anstehen.

Und wer weiß, vielleicht erreichen die hochmotivierten Italienern dort einen Podestplatz. Zuletzt hatte das 1998 Pier Alberto Carrara mit Olympia-Silber im Einzel geschafft…

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