Anne Preussler

(Sommer 2008) Anne Preussler

Anne PreusslerMit dem Einsatz zum finalen Weltcup der Saison konnte sich Anne Preussler erstmals unter den besten Läufern der internationalen Biathlon-Bühne präsentieren. Dass es für die Europacup-Starterin letzendlich weder bei der EM noch beim Weltcup zu großen Resultaten reichte, lässt sie mittlerweile gekonnt locker hinter sich. Das erste Trainingslager mit der A-Mannschaft liegt bereits hinter ihr, jetzt heißt es für die 23jährige Sächsin, konsequent weiterzutrainieren und sich möglicherweise für einen Platz im Team zu empfehlen. Mit uns sprach Anne Preussler über ihre Chancen auf diesen Platz und ihre Vorbereitung.

 Anne, Du bist dieses Jahr das erste Mal mit der A-Mannschaft ins Trainingslager gefahren. Wie war das für Dich?
Also der Lehrgang auf Ibiza war auf alle Fälle ein Erlebnis. Vor allem war es für mich persönlich gut, dass es ein Radlehrgang war, denn Radfahren mach ich eigentlich ganz gerne, egal ob Mountainbike oder Rennrad. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft war natürlich auch toll und so konnten wir richtig schön trainieren.

Wie hast Du Dich in den Reihen der Olympiasiegerinnen und Weltmeisterinnen geschlagen?
Direkt einschätzen kann ich es nicht, da wir dort keinen Wettkampf gemacht haben und es nur reines Training war. Aber vom Gefühl her war es schon in Ordnung. Ich bin immer mit der ersten Gruppe, die aus Simone, Andrea, Martina, unserem Techniker Marco Danz und mir bestand, mitgefahren und da lief es von der Leistung her richtig gut.

Reicht die Leistung, um sich fürs Team zu empfehlen?
Das weiß ich noch nicht, denn wenn ich mich in diese Gruppe rein qualifizieren will, dann ist die Herbstleistungskontrolle entscheidend und da muss ich versuchen, eine gute Leistung zu bringen. Denn nur wenn ich mich dort anbiete, kann ich mit nach Muonio in den Lehrgang fahren und dort würde es dann auf das Ausscheidungsrennen ankommen. Es wird schwer, weil die Mannschaft relativ komplett ist. Aber vielleicht kann man sich ja doch durchsetzen.

Anne PreusslerGibt es denn eine direkte Konkurrentin um den Weltcup-Platz?
Naja, Juliane Döll und ich sind eben so ein bisschen die Nachrücker in dem Team. Wir sind damit neun Leute in der Trainingsgruppe und da wird es schon eng, sich zu behaupten. Im Rest des Teams stehen vielleicht Simi und Sabrina etwas hintendran, aber vor allem für Jule und mich wird es darum gehen, sich zu behaupten.

Und wie schätzt Du selbst Deine Chancen ein?
Es wird auf alle Fälle schwer, aber derzeit bin ich einfach erstmal froh, dort dabei zu sein und in der Mannschaft mit trainieren zu können. Es ist ja auch interessant, das alles erstmal so mitzubekommen, wie es im A-Kader funktioniert und sich dort an der Leistung zu orientieren. Und wer weiß, vielleicht klappt es ja und ich kann mal besser sein als die Ein oder Andere, aber es wird sicher hart.

Letztes Jahr konntest Du schon einmal Weltcup-Luft schnuppern. War das ein Motivationsschub?
Also ein tolles Erlebnis war es auf alle Fälle. Aber in Oslo habe ich mir erhofft, dass es etwas besser läuft. Aber das ist eben meist so: Wenn es drauf ankommt, läuft es nicht. Bei der EM war es das gleiche Drama: Zu den Höhepunkten klappt es plötzlich nicht. Wobei ich mir dort einen Magen-Darm-Virus eingefangen hatte.

…und dennoch bist Du mitgelaufen.
Ja, aber im Nachhinein weiß ich, dass ich es lieber nicht hätte machen sollen. Es lief dadurch nicht so und auch danach hat es mich körperlich etwas runtergezogen und ich bin nicht so richtig in die Gänge gekommen.

Anne Preussler Hast Du dennoch aus der alten Saison eine gewisse Motivation und Angriffslust mitnehmen können?
Klar, die ist auf alle Fälle vorhanden. Wobei ich mich nicht gleich ins Training rein gestürzt habe. Direkt nach der Saison habe ich mir alle vier Weisheitszähne auf einmal rausnehmen lassen und damit erstmal bissel krank gemacht. Das war also ein mit der Zahn-OP verknüpfter Heimurlaub. Das war auch nicht schlecht, einfach mal bissel zu Hause Ruhe einkehren zu lassen, bevor es wieder richtig mit dem Training losging.

Stichwort Training – was gilt es da zu verändern, um Deine Leistung noch zu steigern?
Vor allem läuferisch will ich noch etwas zulegen, denn es hat letzte Saison doch nicht ganz so gereicht, wie ich mir das gedacht habe. Wenn da nicht nochmal ein Sprung kommt, brauch ich da keine Ansprüche melden. Aufpassen muss ich nur, dass ich nicht zu viel trainiere. Belastung und Erholung muss ausgeglichen sein, denn manchmal ist es schon so, dass man einfach zu viel macht.

Ziel ist also, die Laufstärke zu erhöhen und sich dann im Weltcup zu präsentieren?
Ja, auf alle Fälle. So ein Weltcupstart wäre schon cool und vor allem, wenn man nicht erst am Ende der Saison startet. Jetzt hoffe ich einfach mal, dass ich gesund bleibe über den Sommer hinweg und somit auch bis zu den Entscheidung auf dem Niveau weitertrainieren kann. Die Hoffnung bleibt und noch ist es ja nicht zu spät…

Dann drücken wir Dir weiterhin die Daumen! Danke für das Interview.

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