Doping

Viel Lärm um nichts

DopingDoping ist ein leidiges Thema. Ein Thema, das Sportler, Sportfans und auch einige Medienvertreter am liebsten meiden würden. Doch es ist auch ein Thema, das alljährlich pünktlich zu großen Sportveranstaltungen wieder aufkommt. So fragte in einer kürzlich erschienenen Sportzeitschrift ein Autor in Bezug auf Sport-Sendungen im TV: „Soll man nicht Radsport, Biathlon und Langlauf ganz aussperren, weil ohnehin verseucht?“ Da stellt sich doch die Frage: Seit wann ist Biathlon verseucht? Eine Verseuchung trifft zu, wenn eine Masse von Menschen betroffen ist. Schaut man sich allerdings diesen Winter an, so gab es einen Dopingfall. Und das war einer, aus dem vor allem der Weltverband eine Lektion lernte: Athleten, die aufgrund eines Dopingvergehens bereits in einem anderen Sport gesperrt waren, sollten im Biathlon-Zirkus nicht mehr zugelassen werden. Denn es war die Ex-Langläuferin Kaisa Varis, die den Skizweikampf plötzlich wieder in Verruf brachte.

Das Kuriose an der Sache ist jedoch: Es ist nicht einmal dieser bestätigte Fall, der den Sport „verseucht“ scheinen lässt, sondern der ganze Staub, der pünktlich zu den Weltmeisterschaften in Östersund mit einer anonymen Doping-Liste aufgewirbelt wurde. ‚Viel Lärm um nichts‘ würde es am besten treffen, denn nach der Aktion ist es ruhig geworden, keine Verdächtigungen mehr, keine Hinweise. Nur die Sportler sind seitdem um Schadensbegrenzung bemüht und tun alles, um zu beweisen, dass der Sport – und vor allem sie selbst – sauber sind.

Der aufgewirbelte Staub reichte scheinbar dennoch aus, um den Sport zu beschmutzen, wie man an den Reaktionen einiger Fans oder auch dieses Reporters erkennt. Da kann man nur hoffen, dass es im nächsten Winter wieder etwas ruhiger um dieses leidige Thema wird. Und bis dahin sollten sich einige noch einmal die Frage durch den Kopf gehen lassen: Seit wann ist Biathlon verseucht?

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