Weltcupkalender für nächste Saison wird überarbeitet

 Das Flugzeug wurde repariert, indem auf die Turbine mit einem Hammer eingeklopft wurde, das Gepäck verstaut, indem Sitzreihen ausgebaut und die vielen Taschen dort untergebracht wurden – bei solch Geschichten ist es verständlich, wenn die Athleten froh sind, die Reise im Charterflieger über Korea und Russland nach Oslo hinter sich zu haben. Heute konnte man entspannt mit dem Linienflug nach Hause fliegen und das Saisonende feiern. Doch das viele Reisen gab auch zu Denken, denn im nächsten Jahr sollte eigentlich eine weitere Weltcupstation hinzukommen.

HolmenkollenIn Oslo schließlich setzten sich die Trainer mit der Führungsspitze der Internationalen Biathlon-Union zusammen und machten deutlich, dass ihre Mannschaften diese Wettkampfdichte auf keinen Fall mitmachen würden. Da die Mannschaften nahezu geschlossen hinter dieser Forderung standen, wird die IBU den Wettkampfkalender noch einmal überdenken und einen Weltcup streichen.

Schwierige Entscheidung um Streichung
Nach der Sitzung in Oslo überwog verständlicherweise die Freude bei den Trainern, dass die IBU ihrem Wunsch nachkommen wolle. Doch die nächste Frage war: Welcher Weltcup soll wegfallen? In der Diskussion ging es vor allem um die vier Weltcup-Stationen zum Saisonende: Nach den Weltmeisterschaften in Pyeongchang stehen derzeit die Weltcups in Nordamerika – in Vancouver und Fort Kent – auf dem Programm. Vancouver könnte man in der vorolympischen Saison keinesfalls aus dem Kalender streichen und der zweite Weltcup in Fort Kent rechtfertigt zusätzlich die lange Reise über den ‚Teich‘. 

Gottlieb TaschlerSo scheint es also eher einen der beiden finalen Weltcups zu treffen: Trondheim, das im nächsten Jahr für Oslo einspringt – oder Khanty-Mansiysk. „Am besten wäre es doch, von Nordamerika nach Trondheim zu fliegen und dort die Saison zu beenden." so die Meinung des österreichischen Teams. „Eine Reise von Fort Kent nach Khanty dauert Ewigkeiten, egal wie man fliegt."  Doch Trondheim hat kaum Biathlon-Erfahrung, wohingegen Khanty-Mansiysk fester Bestandteil der Saison ist. „Es dürfte schwer werden, Khanty einfach so einen Weltcup wegzunehmen." schildert IBU-Vizepräsident Gottlieb Taschler seine Gedanken.

Von welcher Perspektive man den Plan auch sieht, es gibt immer Für und Wider für den einen, aber auch für den anderen Weltcuport. So steht die IBU in den kommenden Wochen vor der schwierigen Aufgabe, den Wettkampfkalender möglichst sinnvoll zu reorganisieren. Eine erste Entscheidung wird zum 20. April erwartet, wenn sich das Technische Komitee trifft.

Nach oben scrollen