Sergej Tchepikov

Am Rande – Was machen eigentlich die zurückgetretenen Sportler?

Anknüpfend an unsere Verabschiedungen einiger Biathleten nach der vergangenen Saison interessiert es uns natürlich auch, was diese erfolgreichen Sportler nun – fast vier Monate nach Saisonende – machen. Ein paar der Athleten sind dem Sport natürlich treu geblieben, schließlich hat der Biathlon-Alltag viele Jahre ihres Lebens bestimmt.

Sergej TchepikovZuletzt auf der IOC-Tagung in Guatemala als Repräsentant für Sotschi unterwegs, bleibt Sergej Tchepikov auch weiterhin seinem Metier treu. Für die Verdienste um den russischen Sport wurde er erst vor kurzem von Präsident Putin ausgezeichnet. Auch sein ehemaliger Kollege Pavel Rostovtsev trat nach seinem Karriere-Ende in die Dienste des Sports – als Leiters des regionalen Sportkomitees in Krasnojarsk. Rentiert haben dürfte sich diese Arbeit nicht nur für die Sportler seiner Region, sondern auch für Rostovtsev selbst – ist der Job doch um einiges besser bezahlt als der eines Sportlers.

Roger Grubben Eigentlich hatte Familie Grubben sich ein ruhiges Leben nach der aktiven Sportler- und Trainerkarriere vorgestellt. Doch ganz so einfach wird es für Linda und Roger Grubben wohl nicht. Während Linda sich vereinzelt um den Nachwuchs ihres Heimatvereins kümmern wollte, wird Roger nun noch mehr gefordert. Ole Einar Bjoerndalen hat für die nächste Saison den Gesamtweltcup im Visier – und dieses Ziel will er mit Hilfe des ehemaligen Nationalmannschafts-Coachs erreichen. Während ihr Ehemann sich also wieder um seinen erfolgreichsten Schützling kümmert, kann sich Linda schon auf ihr "Abschiedsrennen" freuen. Beim Blinkfestivalen Ende Juli will sie ihren letzten Wettkampf laufen.Willi Pallhuber
Er hat seinen letzten Lauf schon bei den Österreichischen Meisterschaften in Obertilliach absolviert, nun folgt für den Antholzer Willi Pallhuber neben der Ausbildung bei den Carabinieri auch der erste "größere" Einsatz als Trainer. Nach dem Saisonende hatte er, wie auch Nathalie Santer-Bjoerndalen, eine Trainerausbildung in Antholz begonnen. Dieses Wochenende wird er erstmals die B-Mannschaft Italiens und deren Trainer Alexander Inderst als Unterstützung zu einem einwöchigen Trainingslager nach Isolaccia Valdidentro begleiten.

Ebenfalls als Trainer – wenn auch eher inoffizell – wird derzeit der Franzose Raphael Poiree Florence Baverel Robertgefordert. Seine Trainingsgruppe umfasst immerhin Aufsteiger wie Simon Fourcade oder Alexander Os. Poiree hat noch für zwei Jahre einen Vertrag beim Militär, muss demnach also regelmäßig auf Lehrgänge oder zu offiziellen Terminen – wie zum Beispiel am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag. Dort werden alle französischen Biathleten, die beim Militär angestellt sind durch die Straßen von Paris marschieren. So wohl auch Florence Baverel-Robert. Sie ist ebenfalls noch Soldatin, reist ansonsten zu diversen PR-Terminen durch die Gegend und fungiert als Botschafterin für Olympia 2018 in Frankreich.

Yann Debayle Ihre ehemalige Kollegin Pauline Jacquin hat ihr Studium wieder aufgenommen und will Lehrerin werden. Außerdem engagiert sie sich in diversen Afrika-Hilfsprojekten. Anne Laure Mignerey baut derweil ein Haus und bereitet sich auf ihre Rolle als Mutter vor. Während Delphine Peretto noch voll im Training steckt, ist ihr Freund und Ex-Biathlet Yann Debayle kurz nach einem Umzug weiterhin mit Militär-Lehrgängen beschäftigt. Alexandre Aubert war für einige Zeit in den USA und ist sich derzeit noch unsicher, was er machen will. Eine Möglichkeit wäre die Arbeit bei seinem früheren Förderer, dem Zoll.

Ricco Gross Über die Nach-Karriere-Aktivitäten der Deutschen wurde in den Medien oft gesprochen, dennoch hier noch einmal eine kurze Zusammenfassung:  Katrin Apel arbeitet an ihrem Trainer-C-Schein und wird am 21.Juli ihr Abschiedsrennen geben, bevor sie im August eine Au
sbildung zur Ergotherapeutin beginnt. Ebenso wie Apel steckt auch Ricco Groß mitten in der Trainerausbildung, Sven Fischer hingegen genießt erst einmal die Ruhe, bevor er im August in Püttlingen beim City-Biathlon seinen Einstand als ZDF-Moderator gibt. Und Co-Trainer Harald Böse? Nun, er kann seine Rente genießen – und das schafft der begabte Golfer am besten auf dem Grün…

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