Björndalen

Nach der WM ist vor der WM

Wir machen den Deckel drauf, auf eine Weltmeisterschaft der Superlative. Mit vier Titeln und einem Vize-Titel zeigt er, dass er momentan der beste Biathlet der Welt ist. Martin Fourcade ist bereits Gesamtweltcupsieger, Sieger aller Disziplinwertungen und Weltmeister in 3 von 4 Individualbewerben. Sicherlich wäre der vierte  Single-Titel im Massenstart zum Greifen nahe gewesen, aber diesmal hatte Johannes Thingnes Boe das bessere Ende für sich. Er schnappte dem Franzosen den Sieg vor der Nase weg. Es stellt sich dennoch die Frage, ob die Leistung von Martin Fourcade überhaupt noch zu überbieten ist.

In den letzten Weltcuprennen war es ruhig um ihn. Ole Einar Björndalen überrascht mit seinen Leistungen die ganze Biathlonwelt. Er ist sicherlich zusammen mit Fourcade der Held dieser WM. Fernab von allen Spekulationen und Trubel, bereitete sich Ole Einar Bjoerndalen auf seine Heimweltmeisterschaft vor. In Oslo zeigte der erfolgreichste Biathlet aller Zeiten, dass er mit 42 Jahren noch nicht reif ist für ein Karriereende. Vierfacher Medaillengewinner und jetzt soll Schluss sein mit der aktiven Biathlonkarriere. Die Fans wollen ihn weiter sehen. Er selbst hält sich noch bedeckt mit seinen Aussagen.  

Die Farben der drapeau tricolore, gepaart mit den norwegischen Farben, so gestaltete sich meist das Podest bei den Herren. Eine große Ausnahme, im Einzelbewerb gab es. Hier wurde der Weltmeister Martin Fourcade von zwei Österreichern umgeben. Dominik Landertinger und Simon Eder trumpfen im Einzel auf. Das macht schon jetzt Bock auf die WM im österreichischen Hochfilzen 2017. Hochfilzen ist eine Stimmungshochburg und sie haben bereits im Weltcup gezeigt, zu was sie im Stande sind. Auch das wird, wie bereits in Oslo, wieder ein Biathlon Leckerbissen werden.


Und wer war der Fourcade und Björndalen bei den Damen. Ganz klar, allen voran Marie Dorin Habert und Laura Dahlmeier. Marie gewinnt in allen sechs ausgetragenen Wettkämpfen eine Medaille, davon drei Goldene. Laura steht ebenfalls in allen fünf Bewerben, in denen sie gestartet ist auf dem Podest. Ihr ganz großer Sieg ist sicherlich ihr erster Weltmeistertitel in einem Single Wettkampf. Sie gewinnt den Verfolger in perfekter Manier.

Neben vielen weiteren hochkarätigen Leistungen der übrigen Athleten, muss man die Stimmung in Oslo nochmals hervorheben. Was waren das für zwei Wochen. Emotionen pur, gepaart mit packenden Kämpfen, zum Teil bis zur Ziellinie. Diese WM hat wieder klar gezeigt, dass Biathlon immer für Überraschungen gut ist und genau das macht diesen Sport so spannend. Und vielleicht liegt das Geheimnis dieser erfolgreichen Sportart darin, dass sich vielen Athleten und Athletinnen immer wieder auf´s Neue eine Chance bietet, sich zu zeigen, auch wenn sie nicht Habert, Dahlmeier, Fourcade oder Björndalen heißen.

Trotzdem hat auch eine Biathlonsaison ein Ende. Die Mannschaften sind bereits in Khanty Mansiysk eingetroffen und bereiten sich dort auf die letzten Wettkämpfe in den kommenden Tagen vor. Ein Saisonabschluss der jetzt nach diesen Strapazen gerade recht kommt. Sollte also die WM-Party zu Gunsten der Erholung etwas kürzer ausgefallen sein, es gibt ja Ende dieser Woche nochmal was zu feiern, in Khanty bei der großen Saisonabschlussparty.

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