Sina Bauer

(Sommer 2009 – Nachwuchs) Sina Bauer

Sina BauerOlympia Vancouver 2010 ist nicht mehr weit und nach solchen Höhepunkten erfolgt fast immer eine Zäsur innerhalb der einzelnen Mannschaften. Doch wie ist es mit dem deutschen Biathlon-Nachwuchs bestellt? Gut bis sehr gut, das zeigen die Ergebnisse der Pokalserien und der ersten internationalen Wettbewerbe.

Heute wollen wir Sina Bauer etwas näher vorstellen. Die junge Biathletin aus Oberwiesenthal wurde im vergangenen Jahr Zweite des Deutschlandpokals und stammt aus der Gegend um Leipzig, einer Region, in der Skifahren nicht alltäglich ist, ganz einfach, weil der Schnee fehlt. Trotzdem ist Sina schon seit sechs Jahren mit Skiern und Waffe unterwegs und sammelt Podestplatzierungen in ihrer leistungsstarken Altersklasse.

zur Person:
Sina Bauer
WSC Erzgeb. Oberwiesenthal / SVS
Trainer: Heiko Helbig
geb. am: 15.09.1992

Erfolge:
DJM 2009 Einzel/Jugend 17w: Platz 2
DP 2008/09: Platz 2 (130 Punkte)
DP 2007/08: Platz 8 (90 Punkte)
DSC 2006/07: Platz 3 (146 Punkte)
DSC 2005/06: Platz 3 (131 Punkte)

Sina, wie wurdest Du zur Biathletin?
Ich betreibe Biathlon seit 2003 und habe nach wie vor noch sehr viel Spaß daran. Nach der Grundschule musste ich ja eh die Schule wechseln und wollte unbedingt auf eine Sportschule. Da ich mehrere Sportarten betrieb, musste ich mich eigentlich zwischen Langlauf, Leichtathletik und Judo entscheiden. Zuerst wollte ich zum Langlauf, entschied mich dann aber, zur Überraschung der anderen, völlig anders. Ich mochte lieber Biathlon machen, was ich nur aus dem Fernsehen kannte, aber mit großem Interesse verfolgte. Mein Papa erkundigte sich, wo und wie das möglich ist und so landete ich in Oberwiesenthal. Meine Stärken liegen eher im Laufen und meine Schwächen im Stehendschießen, daran muss und werde ich noch arbeiten.

Sina Bauer Du gehst noch zur Schule? Klappt das gut, Training und Schule parallel zu absolvieren?
Ja, ich gehe noch zur Schule. Zurzeit besuche ich die Klasse 9D/2 der Mittelschule Jöhstadt, Außenstelle Oberwiesenthal. Um Training und Schule besser unter einen Hut zu bekommen, wurde die Sportklasse für die 9. und 10. Klasse über drei Jahre gestreckt. So verpasse ich bei Lehrgängen und Wettkämpfen nicht soviel Unterricht, wie Schüler, die normal unterrichtet werden und habe auch mehr Zeit für das Training. Das hilft mir schon sehr.

In den Altersklassen ändert sich Deine Konkurrenz ja selten, Ihr macht alle schon eine ganze Weile Biathlon, trefft Euch immer wieder zu den deutschlandweiten Wettbewerben. Wie kommt Ihr alle untereinander klar?
Na klar freut man sich, wenn man gewonnen hat und das motiviert einen immer wieder, aber ich kann mich auch für andere freuen. Helena Gnädinger ist eine gute Freundin und wenn wir uns über den Sommer nicht sehen, bleiben wir übers Internet im Kontakt. Auch sonst ist eigentlich ein recht gutes Klima in unserer Altersklasse, wir kommen aufeinander zu, wünschen uns Glück und gratulieren dem anderen oder trösten, wenn es bei einem nicht so gut lief.

Hast Du Vorbilder?
Mein großes Vorbild ist immer noch Uschi Disl, auch wenn sie nicht mehr aktiv ist, aber in ihr sehe ich mich manchmal. Ihre Erfolge sprechen natürlich auch für sich und wären schon ein schönes Ziel. Ein weiteres Vorbild ist Magdalena Neuner, vor ihren Leistungen habe ich riesigen Respekt.

Noch ein paar Worte zu Deiner Familie?
Ich stamme aus einer recht sportlichen Familie. Mein Opa ist Judo-Trainer und trainierte früher meine Mama und mich. Mein Onkel ist Leiter des LFV Oberholz, einem Sportverein mit sehr breiten Angeboten, in dem ich heute noch Mitglied bin. Mein Vati ist sportlich auch sehr vielseitig. Ich bin nicht direkt aus Oberwiesenthal, sondern ein sogenannter „Flachlandtiroler", denn ich stamme eigentlich aus Leipzig. Die ersten Schritte auf Skiern machte ich mit meinem Vati, der selbst früher Ski gefahren ist und so ging es am Wochenende in die Berge nach Klingenthal-Mühlleiten. Anschließend mit meinem Onkel ins Trainingslager und schon war ich im Verein. Mein Onkel trainierte dann meist die Skianfänger und mein Vati mich und dann später auch mein Cousin Kevin. In Oberwiesenthal wurde dann Sandy Jüchert meine erste Biathlon-Trainerin. Von ihr lernte ich das Biathlon ABC und habe ihr viel zu verdanken. Heute trainiere ich bei Heiko Helbig.

Was macht die private Sina ohne Biathlon?
Viel Freizeit bleibt natürlich nicht, aber wenn ich dann mal zu Hause in Leipzig bin besuche ich meine Oma und meinen Opa, die Kevin und mich auch immer tatkräftig unterstützen; gehe mit meinem Vati Tennis spielen oder bei schönem Wetter mal Paddeln. Die meiste Zeit versuche ich natürlich mich mit meinen Freunden zu treffen und unternehme was mit ihnen…

Danke für diese Einblicke, Sina. Viel Erfolg Dir auch im kommenden Jahr!

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