Anschießen

Grundlegende Regeln

a) Vor dem Wettkampf

Das Training

Es gibt offizielle und inoffizielle Trainings. Der Veranstalter des Wettkampfes muss ein offizielles Training veranstalten, bei dem die Strecke und der Schießplatz den gleichen Zustand haben sollten, wie während des Wettkampfes (ausgenommen natürlich die äußeren Bedingungen). Beim inoffiziellen Training, das natürlich auch zur besseren Gewöhnung an die Strecke dienen soll, müssen jedoch nicht zwangsläufig Wettkampfbedingungen herrschen.

Anschießen

Das Anschießen

Das Anschießen ist stets am Wettkampftag und beginnt meist eine Stunde vor dem eigentlichen Wettkampf und endet 10 Minuten davor. Dabei justiert der Athlet sein Gewehr auf die herrschenden äußeren Bedingungen ein, wobei er dafür maximal 45 Minuten Zeit hat. Pro Mannschaft werden vom Veranstalter separate Schießplätze gestellt und man darf nur schießen, wenn man seine Startnummer trägt. Der Sportler schießt dann auf Papierscheiben, während sein Trainer durch das Fernglas sieht, wo die einzelnen Schüsse gelandet sind.

Der Skitest

Skitests finden vor dem Start statt, dabei dürfen jedoch die Tests nicht auf der Strecke durchgeführt werden, sondern auf einem extra angelegten Areal. Dort hat jede Nation eine eigene Spur, es werden Zeiten genommen und somit der beste Rennski ausgewählt.

Das Aufwärmen 

Im Weltcup und dem Europacup ist das Aufwärmen vor und während des Wettkampfs auf der Wettkampfstrecke erlaubt, aber es ist nur in Fahrtrichtung regelgerecht und man muss zudem spätestens fünf Minuten vor dem Start von der Strecke sein. Bei Olympischen Winterspielen und Weltmeisterschaften dagegen müssen dafür extra Aufwärmzonen angelegt sein, da man bei solchen Veranstaltungen auf höhere Streckenqualität bedacht ist.

Schiessstandb) Der Schießplatz

Der Schießplatz besteht aus 30 Schusslinien, die vom Sportler während des Wettkampfes frei gewählt werden können, es sei denn es ist durch die Wettkampfreihenfolge genau festgelegt bzw. der Schießplatz wird vom Wettkampfleiter zugeteilt. Das Ziel befindet sich 50 Meter vom Schützen entfernt und hat einen Durchmesser von 45 Millimetern beim Liegendschießen und 115 Millimeter beim Stehendschießen. Zur Zeit gibt es zwei verschiedene Arten von Systemen; das Ältere ist das mechanische System, bei dem die Scheiben umklappen, wenn die Kugel sie richtig trifft, das Neuere ist das elektronische System, bei dem die Scheiben durch einen elektronischen Impuls umklappen, der ausgelöst wird, wenn mindestens zwei Drittel des Geschosses auf das Schwarze treffen.
 
c) Das Gewehr

 Heutzutage dürfen nur noch Kleinkalibergewehre verwendet werden, die auf keinen Fall leichter als 3,5 kg sein dürfen. Vor dem Start muss der Athlet zur Gewehrkontrolle gehen, sonst wird er sofort disqualifiziert und zudem dürfen die Gewehre beim Start nicht geladen sein.
Eine beschädigte und nicht mehr funktionstüchtige Waffe darf einmal und nur mit Genehmigung des Schießstandleiters auf dem Schießstand ausgetauscht werden und es sind auch nur zwei Reservegewehre pro Team erlaubt.

Startd) Der Start 

Die Athleten müssen sich 15 Minuten vor dem Start im markierten Startgelände einfinden, wo neben der Skimarkierung auch die Gewehrkontrolle stattfindet.
Dabei werden die Skier an den Skispitzen markiert und beim Gewehr wird das Abzugsgewicht, das nicht unter 500 Gramm sein darf, überprüft. Außerdem wird geprüft, ob die Startnummern richtig sind und ob die erlaubten Werbeflächen eingehalten wurden. Ist bei einer der Kontrollen eine Unstimmigkeit aufgefallen, so muss die schleunigst behoben werden, sonst darf der Sportler nicht starten.
Nach den Kontrollen dürfen sich die Athleten nur noch in der markierten Startzone aufhalten und dann geht es je nach Disziplin an den Start.

e) Das Rennen

Beim Rennen muss die Startnummer immer gut sichtbar getragen werden, es darf kein Betreuer mitlaufen und auch der Trainer darf am Schießstand und 10 Meter davor / dahinter keine Anweisungen geben. Daher setzen viele Nationen Streckenposten ein, die dem Athleten die nötigen Informationen zum Schießen oder zu seiner derzeitigen Platzierung geben.

Nach der Startrunde kommt der Biathlet zum ersten Schießen (liegend) und dabei darf er das Gewehr erst von der Schulter nehmen, wenn er auf der Schießmatte seines Standes steht. Dann kann er auch erst das Magazin einzuführen. Pro Fehlschuss muss der Läufer eine Strafrunde laufen (Sprint, Verfolgung, Massenstart), oder er bekommt eine Strafminute (Einzel). Bei Staffelwettbewerben darf nachgeladen werden, d.h. die Biathleten h
aben pro Schießübung maximal 8 Patronen zur Verfügung um die 5 Scheiben zu treffen. Bleiben nach 8 abgegebenen Schüssen immer noch Scheiben stehen, muß der Läufer in die Strafrunde.

Je nach Disziplin müssen die Läufer zwei (Sprint, Staffel) oder viermal (Einzel, Verfolgung, Massenstart) schießen und schließlich folgt nach dem letzten Schießen die Schlussrunde.

Im Ziel lösen die Läufer die Zeitnehmung aus und haben dann ihren Wettkampf beendet. Sofort im Ziel wird die Waffe, die nicht mehr geladen sein darf, kontrolliert und die Skier werden übergeprüft, denn einer der beiden Skier, die der Athlet im Ziel trägt, muss markiert sein.

Nebel

f) Abbruch eines Wettkampfes

Der Wettkampf muss abgebrochen werden, wenn Temperaturen von –20°C und kälter herrschen und kann abgebrochen werden, wenn extremer Wind oder andere extreme Wetterverhältnisse (wie z.B. Nebel) herrschen.

g) Sonstiges

Mannschaftsführersitzung – am Abend vor Wettkampf
– Ablauf des Wettkampfes wird durchgesprochen
– Startnummernauslosung
– Austeilung der Nummern
– Einteilung der Schießplätze fürs Einschießen

Qualifikationsregeln:
Regel für Olympia:

innerhalb der laufenden oder letzten Saison muss eines der folgenden Kriterien erfüllt worden sein:
a) zweimal ein Resultat in einem IBU-Cup, OEM U26, WM oder WC im Sprint oder Einzel weniger als 20% Rückstand auf die ersten 3 bei einem Weltcup oder einer Weltmeisterschaft
b) zweimal eine Platzierung in der besseren Hälfte bei einer Junioren – WM

– je einmal ein Resultat aus den obigen Kriterien a) oder b)

– auch alle Angehörigen der Staffeln müssen diese Kriterien erfüllen

Regel für Weltmeisterschaften:
innerhalb der laufenden oder letzten Saison muss eines der folgenden Kriterien erfüllt worden sein:
a) einmal ein Resultat in einem IBU-Cup, OEM U26, WM oder WC im Sprint oder Einzel weniger als 20% Rückstand auf die ersten 3 bei einem Weltcup oder einer Weltmeisterschaft
b) einmal eine Platzierung in der besseren Hälfte bei einer Junioren – WM

– auch alle Angehörigen der Staffeln müssen diese Kriterien erfüllen

Regel für den Massenstart bei Weltmeisterschaften:
Es können maximal 30 Wettkämpfer gemeldet werden, die wie folgt ausgewählt werden:
– die 15 Führenden des aktuellen Weltcup-Gesamtstandes
– alle Medaillengewinner, die sich nicht unter den 15 Führenden des Gesamt-WC befinden
– dann die übrigen Wettkämpfer, ausgewählt unter Heranziehung der bei den Einzel-, Sprint- und Verfolgungswettkämpfen  der laufenden WM gewonnenen Punkte in der Reihenfolge der Platzierung.

Jeder Mitgliedsverband ist berechtigt, maximal vier Athleten zu melden. Hat ein Mitgliedsverband mehr als vier Medaillengewinner, dürfen alle Medaillengewinner dieses Mitgliedsverbandes gemeldet werden. Zusätzlich zu dieser Höchstzahl je Mitgliedsverband darf der Sieger des Massenstartwettkampfes der OWS oder WM des Vorjahres gemeldet werden.

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