Vor 14500 Zuschauern im bayerischen Ruhpolding war die Damen-Staffel eine besonders spannende Angelegenheit. Am Ende lagen sich die deutschen Damen wieder in den Armen und feierten trotz dreier Strafrunden ihren vierten Staffel-Sieg in Folge. Rang zwei ging an die Norwegerinnen, die bis zum letzten Schießen noch in Führung gelegen hatten, vor den Staffeln aus Russland, Frankreich, Schweden und Rumänien.
Bereits kurz nach dem Start stürzte Tora Berger und lief dadurch als Letzte zum ersten Schießen ein. Kathrin Hitzer hatte dann Pech, da sie liegend eine Scheibe stehen ließ und so die Strafrunde nicht vermeiden konnte. Die mitfavorisierten Russinnen hingegen mußten nach dem Stehendschießen 150m extra laufen. Beim ersten Wechsel konnten die Norwegerinnen vor China und Polen üerbgeben, während die deutsche Staffel noch auf dem fünften Rang lag.
Magdalena Neuner kämpfte sich dann durchs Feld auf Platz eins, machte stehend jedoch allen Vorspung zunichte, indem sie sich 300 Extrameter erschoss. Beim Wechsel auf Sabrina Buchholz lagen die Deutschen 26 Sekunden hinter Norwegen und China. Die Thüringerin brauchte zwar liegend alle Nachlader, schoß aber stehend fehlerfrei und konnte so an zweiter Position, knapp vor Russland, auf Kati Wilhelm übergeben. Souverän zog Kati ihr Schießen durch und profitierte stehend von den Fehlern der bis dato vor ihr liegenden Ann Kristin Flatland, die drei Nachlader brauchte.
Stimmen zur Damen-Staffel:
Magdalena Neuner
Ich kann mir nicht erklären, warum ich nicht getroffen habe, beim dritten Schuß war ich sogar überrascht, daß er nicht drin war. Beim Rennen hatte ich mich nicht so verausgabt, ich war sehr konzentriert vor allem vorm Stehendschiessen und es war perfektes Wetter, nicht zu kalt, kein Wind und trotzdem hab ich so schlecht getroffen. Ich ärgere mich jetzt noch eine Weile, aber dann konzentriere ich mich auf die nächsten Wettkämpfe.
Sabrina Buchholz
Es hat heute richtig Spaß gemacht und ich hatte den Ansporn, die Athletinnen vor mir einzuholen. Durch die Strafrunden der Mädchen vor mir wollte ich auf jeden Fall alles richtig machen und hatte schon zittern müssen, ob liegend meine Nachlader ausreichend sein würden.
Kati Wilhelm
Es war fast ein perfektes Rennen und ich wollte und konnte einiges riskieren, obwohl ich schon gehörigen Respekt vorm Schießen hatte, aber ich kenne den Schießstand hier ja ganz gut und als ich Ann Kristin Flatlands Fehler sah, bekam ich die nötige Sicherheit für mein letztes Schießen.
Uwe Müssiggang
Die Staffel heute war schon extrem, so was hab ich lange nicht gesehen, zumal die Russen am Beginn so weit hinten waren und auch die Schwedinnen hatte ich stärker eingeschätzt. Aber alles in allem bin ich zufrieden, bei einem Sieg ist man das wohl immer. Ich weiß allerdings, daß die Mädels im Training schon mehr gezeigt hatten, als sie hier umgesetzt haben. Besonders gut haben mir Sabrinas Stehendschiessen und Katis Aufholjagd am Schluß gefallen.