Nach dem gestrigen Sprint der Herren hatte man wohl fast annehmen können, dass sich die heutige Verfolgung beim Biathlon-Weltcup in Hochfilzen nicht gerade spannend gestalten würde. Doch das Duell der zwei Top-Läufer, Dmitri Iarochenko und Ole Einar Bjoerndalen, verhieß vor allem am Schießstand spannende Phasen. Nach dem ersten Schießen konnte Bjoerndalen bereits an den Russen ranlaufen, doch erst das letzte Schießen brachte eine endgültige Entscheidung, als beide dreimal in die Strafrunde mussten. Der Norweger konnte jedoch den Russen auf der Strecke distanzieren und als er im Ziel von seiner Frau Nathalie Santer-Bjoerndalen begrüßt wurde, betrug der Vorsprung bereits 28,7 Sekunden.
Graf holt sich ersten Podestplatz
Das beste Ergebnis seiner Weltcup-Karriere konnte Daniel Graf erlaufen, der mit dem heutigen dritten Platz seine Sprint-Leistung noch einmal verbesserte. Seine Schlussrunde schätzte der fehlerfrei gebliebene Thüringer zwar als "furchtbar" ein, für den Podestplatz reichte es dennoch – knapp vor dem Norweger Halvard Hanevold, der eine super Schlussrunde hingelegt hatte und im Ziel nur knapp vier Sekunden hinter Graf lag.
Graf konnte seine Leistung kaum fassen, zu Flower Ceremony flossen dann schon mal die Tränen. Ähnliche Freude zeigte Bundestrainer Frank Ullrich, der froh war, dass Graf seine guten Trainingsleistungen endlich auch einmal im Weltcup zeigen konnte.
Carl-Johan Bergman und Andi Birnbacher belegten nach Hanevold die Plätze fünf und sechs. Birnbacher war als vierter vom letzten Schießen auf die Runde gegangen, musste jedoch der Strecke Tribut zollen: "Oh, das war eine Scheiß Schlussrunde. Man konnte überhaupt nicht gut gleiten, weil es so glatt war. Ich bin dauernd weggerutscht.", erklärte der Bayer im Ziel. Mit seiner Leistung sei er dennoch zufrieden.
Während Michael Greis auf einen guten zehnten Platz kam, reichte es für Carsten Pump (31), Michael Rösch (32) und Alexander Wolf (51) nicht für Weltcuppunkte.