Ekaterina Iourieva

Biathlon-WC Hochfilzen – Iourieva denkt weiter über Nationenwechsel nach

Ekaterina Iourieva Draußen war es dunkel geworden, während die Frauen zur Pressekonferenz kamen. Ein in Dunkelheit gehüllter Mann schaute von hoch oben in die Dachfenster des Pressezentrums hinein – Alexander Tichonov, unverkennbar der Hut und der lange schwarze Mantel. Die zweitplatzierte Ekaterina Iourieva sah ihn nicht – und das merkte man ihr an. Sie war gelöst und alberte mit den Journalisten herum. Sie beschloss, dass sie morgen Erste werden würde und keiner konnte es ihr angesichts ihres sympathischen Auftretens vergönnen.

Kampagne gegen Tichonov? Nach der Pressekonferenz sagte sie jedoch zu uns: "Die Lage ist ernst, Tichonov schadet dem Team." Während russische Journalistinnen einen Button im Zuge einer Anti-Tichonov-Aktion verteilten, bestätigte Iourieva die Gedanken, die sie schon gegenüber einem russischen Magazin äußerte. Sie wurde sehr ernst und meinte: "Wenn sich nicht bald etwas ändert, wechsel ich die Nation. Das ist ein riesen Druck, der auf dem ganzen Team lastet und das ist nicht gut."

Das ZDF interviewte am Vormittag den Russen, der immer wieder im Blickpunkt der Medien steht. Man hatte den Eindruck, dass er mit vielen Äußerungen vielleicht recht hatte. Vielleicht ist gut – denn Erklärungen für seine Handlungen konnte er wenige geben. Es würde alles "viel zu lange dauern", wenn man erst die Umstände erklären würde, warum zum Beispiel Valerij Polhovsky aus dem Team entlassen wurde. Fast im gleichen Atemzug gab er jedoch zu: "Ja, Polhovksy hat im letzten Jahr eine führende Rolle im Sponsorenstreit inne gehabt!"

Und Sergej Rohzokv? Nun, der wurde wegen seiner schlechten Resultate aus dem Aufgebot gestrichen.

Nach oben scrollen