Seit Anfang des Sommers hielt sich das Gerücht, dass Russlands Spitzenlangläuferin Julija Tchepalova zum Biathlon wechseln will. Im Februar diesen Jahres bekam die Olympiasiegerin ihre zweite Tochter, danach startete sie langsam wieder mit dem Training. Im Juli erzählte ihr Vater – und gleichzeitig ihr Trainer – dass sie einen Wechsel zu den Skijägern erwäge. Doch erst jetzt hat die 30-Jährige den Wechsel bestätigt und auch mit den russischen Medien darüber gesprochen.
"Ich trainiere zwar das Schießen, aber von großen Erfolgen kann man noch nicht sprechen. Aber womöglich werde ich mich schon im neuen Jahr beim Biathlon ausprobieren." Doch darunter sollen vor allem ihre zwei Töchter nicht leiden: "Ich habe kaum noch Zeit und komme nicht dazu, Freunde oder Verwandte anzurufen. Die Form ist jetzt erst einmal das wesentliche!"
Der Beschluss, im Biathlon zu starten, ist vor allem ein der Vernunft geschuldeter: Tchepalova ist klar, dass sie es im Langlauf schwer haben wird, gegen die jüngeren Konkurrentinnen zu bestehen. Doch bis Vancouver 2010 wird sie genug Zeit haben, sich an die Waffe in ihrer Hand zu gewöhnen. Ist sie dabei erfolgreich könnte sie es ins Guinness Buch der Rekorde schaffen und vier Goldmedaillen bei vier Olympischen Spielen (1998, 2002 und 2006 hat sie es schon geschafft) holen.