Immer wieder sieht man beim Biathlon Sportler mit Pflastern über dem Ohr oder man sieht Mannschaftsärzte, die kurz nach Zieleinkunft erst einmal in besagtes Ohr stechen. Der Grund dafür ist der Laktat-Test. Laktat ist die Milchsäure, die im Muskel gebildet wird und wenn nicht mehr genügend Sauerstoff vorhanden ist, wird die Energieumwandlung über das Laktat gesteuert. Dazu Angelika Sauermann des Bereiches Sport und Rehabilitation des Universitätsklinikums Dresden: „Wenn zu viel Laktat gebildet wird, ist das ein Anzeichen für Übersäuerung. Wichtig zu wissen ist, dass der Körper nur unter einem bestimmten pH-Wert funktioniert.“
Durch die Höhe des Laktats kann der Trainer somit ermitteln, wie anstrengend es gerade für einen Sportler ist. Zusammen mit der Zeitmessung erhält der Trainer einen guten Eindruck über den Zustand des Sportlers. Ist sowohl die Zeit als auch der Laktat-Wert hoch, ist das ein Anzeichen für einen schlechten Zustand, optimal hingegen wäre eine niedrige Zeit und ein geringer Laktat-Wert.
Jeder „Normalsterbliche“ hat einen Wert von 2,0 mmol/l. Ist man dazu noch unter körperlicher Anstrengung, kann sich der Wert auf 5-8 mmol/l erhöhen. „Das höchste, was ich je gemessen habe, waren 24 mmol/l – bei 400m Sprintern.“, so Angelika Sauermann. Der Körper muss allerdings auch erst an das Laktat gewöhnt werden. „Sportlern trainieren in das Laktat "hinein" und müssen auch dem Körper sagen: Nimm es wie es ist und hör nicht gleich auf. Das ist die Kunst des Trainers und seines Trainingsprogramms."