Fischer spricht mit Fans im ZDF-Chat

Nach seinem Auftritt im ZDF-Mittagsmagazin stand Sven Fischer seinen Fans noch eine halbe Stunde Rede und Antwort im ZDF-Chat. Die interessantesten Aussagen sind hier noch einmal zusammengefasst:

Die Mannschaft ohne Sven Fischer

Positive Resonanz der Kollegen
Das Schöne für mich ist, dass die Athleten der Meinung waren, ich könnte noch weiter laufen. Ich hätte durchaus noch weiter machen können/sollen. Einige fanden es cool, andere fanden es sehr schade, dass ich aufhöre. Es ist mir deshalb auch nicht leicht gefallen, mich zu verabschieden!

Fehlt nun die Leitfigur?
In dieser Rolle habe ich mich schon gefühlt, daher liegt es mir auch am Herzen, dass es gut weiter geht. Ich hoffe, dass die Jungs es auch so hinbekommen, wie ich es mir denke. Wobei ich nie wirklich geführt, sondern eher geholfen habe. Ich denke auch nicht, dass die Verbindung abreißt.

Die Zeit nach dem Sport

Grund für die Entscheidung
Es ist sicher so, dass jeder Athlet irgendwann mal seinen Zenit erreicht und spürt, dass es immer weniger geht. Beim Biathlon ist das aber nicht gleich sichtbar. Das war aber nicht der Grund, weshalb ich aufgehört habe. Motivation zu finden war nicht das Problem, ich habe einfach meine Ziele anders gesteckt und gehe diese nun an.

Das Abtrainieren
Meine Organe sind auf den Sport trainiert, mein Herz und meine Lunge sind größer. Wenn die Anforderungen nicht mehr da sind, muss alles zurück trainiert werden. Wie lange das dauert, ist von Athlet zu Athlet unterschiedlich. Ich spüre schon nach drei Tagen ohne Training ein Ziehen in der Brust. Ich bin in der guten Situation, dass ich auch die Zeit zum Abtrainieren habe. Ich kann in Oberhof mit einem Teil der Mannschaft trainieren.

Wenn man sieht, wie man sich als Top-Athlet vorbereitet und das als 100% ansieht, dann laufe ich schon die letzten Jahre mit mindestens 90% mit. Das minimiert sich nun von Jahr zu Jahr. So gesehen ist es ein Nachteil, eine so trainingsintensive Sportart zu betreiben.

Andere Job-Träume neben Moderator
Vielleicht werde ich in der Zukunft auch als Trainer tätig werden.
Direkt als Trainer aktiv zu sein ist ein 24-Stunden Job – das wäre halbherzig, wenn ich das nebenbei machen würde. Aber ich bleibe beratend und helfend dabei (Spieler-Trainer).


Thema Abschiedsrennen
Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Ein Abschiedsrennen wie das von Frank Luck wird es aber wahrscheinlich nicht geben.

Wie viele Kinder sind noch geplant?
Viele – so Gott will!

Wird Norwegen als zweite Heimat nun öfters aufgesucht?
Ich habe bereits Einladungen zu Wettkämpfen nach Norwegen, kann aber im Augenblick terminlich noch nicht zusagen. Ich möchte aber gerne dort hin. Meine Schwester will aber auch auf unbestimmte Zeit in Norwegen wohnen, und da werde ich zwangsläufig zum Besuch hinfahren.

Der Biathlon-Sport allgemein

Der schönste Weltcuport

Die schönsten Weltcuporte waren die mit blauem Himmel, minus 10 Grad und immer Schnee unterm Ski. Der Weltcuport war so gut oder so schlecht wie die Schneelage war – und das wurde in den letzten Jahren immer komplizierter. Einen klaren Favoriten habe ich aber nicht.

Die Doping-Fälle von Turin
Der eine hat mich nicht überrascht, aber der andere hat mich schon getroffen. Das Problem ist aber nicht neu im Sport… aber ich hoffe, dass dies Einzelfälle waren und auch bleiben – und dass die Kontrollen dazu beitragen können.

Das Unterlader-System
Ich habe all mein Equipment auf Konkurrenzfähigkeit getestet – Stöcke, Skier, Waffe, Munition – und war zufrieden. Kleinigkeiten wurden dann auch mal verändert – z.B. der Schaft der Waffe. Und so kam es, dass ich über die Jahre dabei geblieben bin und das zeigt auch die Zuverlässigkeit der Ausrüstung! Der Nachteil des Unterspanner-Systems ist, dass man zu schnell laden kann und unter Umständen das Zielen vernachlässigt.

Das Gefühl, eine Medaille zu erkämpfen
Das ist immer ein schönes Gefühl. Jeder, der das erreicht hat, möchte das öfter erleben! Wenn die Nationalhymne gespielt wird und man oben auf der Treppe steht, ist das schon etwas besonderes.

Nach oben scrollen