Norbert Schiller

Interview mit EC-Gesamtsieger Norbert Schiller

Norbert SchillerNicht nur der Gesamt-Weltcupsieger kommt aus Deutschland, dank Norbert Schiller ging auch der Europacup-Gesamtsieg an einen Deutschen. Mit zwei Siegen beim letzten Europacup im italienischen Ridnaun sicherte er sich den Sieg vor seinem Mannschaftskollegen Jörn Wollschläger und dem Franzosen Alexandre Aubert. Nun steht die neue Saison vor der Tür und der 22-jährige Zollhauptwachtmeister hat den Weltcup ganz klar ins Visier genommen.

Wie bist Du zum Biathlon gekommen?
Unser Dorfverein (WSV Eppenschlag) hat einfach eines Tages mit Biathlon angefangen und ich war dort schon beim Langlaufen dabei. Irgendwann haben sie mir dann ein Gewehr in die Hände gedrückt und so bin ich zum Biathlon gekommen.

Sehr einfach gesagt!
Ja, aber es war auch so einfach.
 

Gab es je Situationen sportlicher oder privater Natur, wo Du gesagt hättest, ich höre jetzt einfach auf?

Das kam bei mir eigentlich nur, wenn man mal wieder irgendwann ewig unterwegs war. Das regt einen mit der Zeit schon irgendwann auf, aber sonst kamen solche Gedanken noch nicht.


Mit zwei Siegen in Ridnaun hast Du Dir in der hinter uns liegenden Saison die Führung im Europacup gesichert. Wie viel bedeutet Dir dieser Erfolg?

Also es ist eigentlich schon ein großer Erfolg. Ich bin jetzt in der Europacup-Gesamtwertung Gewinner und das ist dann auch wieder Voraussetzung, dass ich dieses Jahr wieder in der Mannschaft und im B-Kader bin. Das war also schon net schlecht!


Gab es auch Resonanz von der Presse? Wirst Du eher als Freund von Kathrin Hitzer oder als EC-Sieger angesehen?

Eigentlich mehr als EC-Sieger – zumindest bei uns daheim, denn die Resonanz kam meist von der regionalen Presse.


Bei der EM bist du im Einzel nur 50., in der Verfolgung 36. geworden. Wie kann man diese Ergebnisse begründen?

Es gibt einen ganz klaren Grund: Ich bin in Bansko angekommen, abends hatte ich dann schon Husten und Montag, Dienstag ist es mir brutal schlecht gegangen. Aber wir haben das dann abgesprochen und ich habe gesagt: Okay, ich probier es. Es ging ja auch um den Weltcup! Es ging um wichtige Punkte und ich dachte, wenn's klappt, dann passt's und wenn nicht – na dann wäre es sowieso Mist.

Wenn ich nicht gelaufen wäre, hätte ich die Punkte ja eh nicht bekommen und so habe ich es wenigstens probiert. Aber eigentlich war es vorhersehbar, dass es nicht klappt. Ich war einfach zu sehr angeschlagen und dann kam noch die Höhe dazu…

 
Auf der Strecke in RuhpoldingHattest Du jetzt nach der Saison Zeit zur Entspannung, Zeit für Urlaub?
Wir waren jetzt im Urlaub, weil wir drei Wochen insgesamt frei hatten und dann habe ich letzte Woche noch den C-Trainer-Lehrgang mitgemacht. Nächsten Montag geht es dann schon wieder mit dem Training in Ruhpolding los.


Gibt es noch Faktoren, die Du bis zum nächsten Winter verbessern willst?

Auf alle Fälle lauftechnisch! Und sonst sowieso die Grundlagenausdauer und die Kapazitäten erhöhen.

 
Deine Ziele und Hoffnungen für die nächste Saison?
Naja, was heißt Hoffnungen…Ich werd auf alle Fälle versuchen, mich im Herbst bei der Deutschen Meisterschaft für den Weltcup zu qualifizieren. Der Weltcupeinsatz ist also auf alle Fälle ein Ziel.

 
Dann viel Erfolg dabei und vielen Dank für das Interview!     

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