Raphael Poiree

Bjoerndalen erbarmungslos bei Poiree-Abschied

Raphael Poiree Einen würdigeren Abschluss hätte es für einen Raphael Poiree nicht geben können: ein letztes Mal der Kampf gegen Sven Fischer und Ole Einar Bjoerndalen – die stärksten Konkurrenten über Jahre. Doch es hätte ein noch besserer Abschluss sein können, wäre da nicht der bittere Nachgeschmack eines viel zu knappen Foto-Finishs…

Nach einem Fehlstart ging das Rennen endlich los – und das mit Pannen auf der ersten Runde für die Jungen im Feld: Michael Rösch stürzte, verlor drei Magazine und musste sich am Schießstand neue reichen lassen. Ebenfalls ein Sturz beendete das Rennen von Simon Fourcade, dessen Gewehr-Schaft gehörig in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nach dem ersten Schießen dann ein unglaubliches Bild: Michael Greis nach drei Strafrunden als Vorletzter vor Lars Berger, auch Bjoerndalen musste in die Strafrunde und vorn Raphael Poiree inmitten von vier Russen.

Beim zweiten Schießen dann die große Chance für Ivan Tcherezov, der dank einer fehlerfreien Schießleistung 17,4 Sekunden vor den zwei norwegischen Verfolgern Stian Eckhoff und Emil Hegle Svendsen auf die Strecke gehen konnte. Zwar kam das Feld immer näher an den führenden Russen ran und so kam man fast geschlossen zum dritten Schießen. Poiree erneut mit Problemen an der Waffe, Sven Fischer und Ole Einar Bjoerndalen dagegen machten sich auf die Verfolgung von Tcherezov.

Zum letzten Schießen kam schließlich eine Spitzengruppe: Sikora, Tcherezov, Bjoerndalen, Poiree und Fischer – klar war, dass diese Gruppe den Sieger stellen würde. Das vierte Schießen und es wurde spannender denn je: Poiree mit Schnellfeuereinlage, kurz vor Bjoerndalen und Tcherezov auf die Strecke. Die Abstände minimal. Kurze Zeit später hatte Sven Fischer schon den Russen überholt, vorn nun ein Wettkampf der Spitzenklasse – Fischer, Bjoerndalen und Poiree im unmittelbaren Kampf.

Der Zielsprint dann mutete einem Krimi an, Poiree und Bjoerndalen ließen Fischer stehen, und der Norweger zeigte kein Erbarmen, trotz dass es das letzte Rennen des Franzosen war. Das Fotofinish zeigte kaum einen Unterschied und dennoch wurde Ole Einar 0,1 Sekunden vor Poiree geführt. Dieser konnte dazu nur noch Worte finden, die offiziell zensiert werden müssten und auch Sven Fischer zeigte sich später wütend über die Überhol-Taktik Bjoerndalens auf der Zielgeraden. So bleibt nach diesem vorletzten Weltcup nur zu sagen: War es diesen Sieg für den Norweger wert? Denn ein bitterer Nachgeschmack wird auf alle Fälle bleiben über diesem Abschiedsrennen eines der besten Biathleten aller Zeiten.

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